Heute ist GAAD – der Global Accessibility Awareness Day. Ein Tag, der uns daran erinnert: Über eine Milliarde Menschen weltweit leben mit einer Behinderung. Für viele von ihnen ist der Zugang zu digitalen Inhalten und Services immer noch voller Hürden.
Warum digitale Barrierefreiheit so wichtig ist
Fast alles läuft heute digital – Einkaufen, Kommunikation, Bildung, Banking. Aber: Laut dem aktuellen WebAIM-Bericht sind 95,9 % aller Webseiten nicht barrierefrei. Die durchschnittliche Startseite hat fast 57 Fehler in Sachen Accessibility – mehr als im Vorjahr. Das zeigt: Es ist noch viel zu tun.
Die gute Nachricht: Digitale Barrieren lassen sich beseitigen. Wer auf inklusive Gestaltung setzt, verbessert das Nutzererlebnis für alle – nicht nur für Menschen mit Behinderung.
Was sich ändert: Neue Standards & Gesetze
2024 wurde WCAG 2.2 veröffentlicht – das sind die offiziellen Richtlinien für barrierefreie Webinhalte. Neu dabei: Verbesserungen für Menschen mit kognitiven Einschränkungen, Sehbehinderungen und für die Nutzung auf mobilen Geräten.
Gleichzeitig wird Barrierefreiheit auch rechtlich verbindlich.
Compliance vs. Conformance
Wenn man digitale Barrierefreiheit richtig umsetzen will, hilft es, Compliance (Rechtskonformität) und Conformance (technische Normerfüllung) voneinander zu unterscheiden.
Compliance – das heißt: „Wir halten uns an das Gesetz.“
Beispiele:
- Ihr Unternehmen veröffentlicht eine Barrierefreiheitserklärung auf seiner Website.
- Es existiert ein klarer Beschwerdemechanismus, über den Nutzerinnen und Nutzer Barrieren melden können.
- Accessibility ist in Datenschutzrichtlinien oder AGB integriert.
- Sie erstellen und pflegen VPATs (Voluntary Product Accessibility Templates).
- Ihre Teams erhalten regelmäßig Schulungen zur Barrierefreiheit.
- Sie führen regelmäßige Audits durch, um gesetzlichen Anforderungen nachzukommen.
Conformance – das heißt: „Unsere Technologie entspricht anerkannten Standards wie WCAG.“
Beispiele:
- Ihre Website erfüllt WCAG 2.2 Level AA – zum Beispiel mit ausreichenden Farbkontrasten und gut bedienbaren Formularfeldern.
- Buttons und Links sind per Tastatur bedienbar.
- Screenreader können Inhalte korrekt auslesen, da semantisches HTML verwendet wird.
- Die mobile Responsiveness ist auch für Nutzerinnen und Nutzer mit Sehbehinderung geeignet.
- PDFs und Dokumente sind barrierefrei aufbereitet.
Wichtig:
Sie können gesetzlich compliant sein, ohne jede einzelne technische Regel zu 100 % einzuhalten.
Aber: Conformance erhöht die Qualität und Sicherheit für alle Nutzer.
Blog: Der European Accessibility Act: Ein Leitfaden für Unternehmen
Mit dem European Accessibility Act (EAA) gelten ab 28. Juni 2025 verbindliche Regeln für digitale Barrierefreiheit – für viele Produkte und Services. Das betrifft:
- Unternehmen mit Sitz in der EU
- Firmen außerhalb der EU, die Dienstleistungen in Europa anbieten
Im Blog erfahren Sie:
- Was der EAA genau vorschreibt
- Welche Branchen betroffen sind
- Welche Fristen gelten
- Was EN 301 549 damit zu tun hat
- Wie dein Unternehmen jetzt handeln kann
Fazit: Der EAA ist nicht nur Pflicht – er ist auch eine Chance. Für mehr Reichweite, mehr Vertrauen und bessere Nutzererlebnisse.
eBook: State of Website Accessibility
In Kooperation mit London Research zeigt dieses eBook, wie Unternehmen sich auf neue Regeln vorbereiten, welche Rolle Partner spielen und was Barrierefreiheit wirklich bringt.
eBook: Web Accessibility Buyer’s Guide
Dieses eBook zeigt: Menschen mit Behinderung sind eine der größten Konsumentengruppen der Welt – mit über 13 Billionen US-Dollar Kaufkraft pro Jahr.
Erfahren Sie, wie Sie dieses Potenzial erschließen – und den richtigen Partner für digitale Barrierefreiheit finden.
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